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1860 trat ein
besonderes Ereignis ein: die Ankunft der ersten Inder. Dies sollte
erheblichen Einfluß auf die Bevölkerungsstruktur Natals haben.
Einige europäische Einwanderer hatten auf der Insel Mauritius den
Zuckerrohranbau kennen gelernt und begannen nun in Südafrika den
Anbau solcher Kulturen. Da sich bald zeigte, daß die schwarzen
Arbeitskräfte aufgrund wenig Erfahrung im Ackerbau wenig geeignet
zum Einsatz auf diesen Plantagen waren, warb man indische Arbeiter
an, wie man es bereits auf Mauritius gesehen hatte. Man gab ihnen
5-jährige Arbeitsverträge, welche einmal verlängert werden konnten.
Danach stellte man es ihnen frei wieder in ihre Heimat
zurückzukehren oder in Natal zu bleiben. Anstelle der Überfahrt
konnten diese hierfür Landbesitz erhalten. Die meisten Inder
bevorzugten in Südafrika zu bleiben wo sie sodann meistens
handwerkliche Tätigkeiten ausübten. Im Jahre 1904 überstieg die
Anzahl der indischen Bevölkerung mit ca. 101.000 sogar die der
weißen Bevölkerung mit etwa 97.000.
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Man versuchte in den
Jahren bis 1877 einen Zusammenschluß der einzelnen südafrikanischen
Staaten zu einer Südafrikanischen Republik. Es gab diese zwar bereits
in kleinerem Umfang, in dieser waren die politischen Führer
untereinander jedoch derart zerstritten, so daß das Land
wirtschaftlich und finanziell langsam dem Ruin zutrieb. Der
Oranje-Freistaat hatte sich dem entgegen zusehens zu einer
Musterrepublik entwickelt und genoß großes Ansehen im Ausland.
Naturgemäß war dieser nicht sonderlich erfreut über diese
Unionspläne. Unterstützt wurde der britische Unionsplan vor allem
durch Natal. Von dort kam dann auch Sir Theophilus Shepstone,
Staatssekretär für Eingeborenenfragen in Natal, und überschritt im
Januar 1877 mit einigen Beamten sowie 25 Polizisten ungehindert die
Grenze der Südafrikanischen Republik.
In Pretoria verhandelte Sir Theophilus Shepstone mit der Führung des
Staates für einen Erfolg der Unionspläne. Er versuchte hierfür Lord
Carnarvons zu gewinnen und argumentierte mit der Eingeborenengefahr,
welche nur mit britischer Hilfe zu begegnen war.
Am 12. April verlas Sir Shepstone sodann die Proklamation, welche
die Südafrikanische Republik zur britischen Kronkolonie erklärte.
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In der darauf folgenden Zeit zeigten vor allem die Buren aus
Transvaal vermehrt ihren Unwillen gegen diese Entscheidung. 1880 kam
es dann zum Aufstand der Buren gegen die britische Besatzungsmacht,
bei dem die Briten trotz militärischer Über-macht empfindliche
Niederlagen einstecken mußten. Am 3 August 1881 unterzeichnete man
in Pretoria sodann einen Friedens-vertrag, welcher Transvaal
weitgehende Autonomie unter der Oberhoheit der britischen Krone
zugestand. Hierbei hatte sich auf burischer Seite ein Mann besonders
hervorgetan: Paul Kruger. Er sollte später noch eine große Rolle
spielen. 1883 wurde er mit überwältigender Mehrheit zum Präsidenten
gewählt und erreichte darauf hin die Beendigung der britischen
Oberhoheit über sein Land, das sich nun wieder Südafrikanische
Republik nennen durfte.
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Nachdem
die "Voortrekker" auf dem "Großen Trek" nach Natal kamen, mußten
sie sich mehr-fach kriegerisch mit den aus dem Norden komm-enden
Zulus (dem ZuluKönig-reich KwaZulu) auseinanderset-zen. Es kam
zum Anglo-Zulu Krieg, welcher
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Gemälde: Battle of Isandlwana
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für die Briten zuerst recht verlustreich war.
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Katastrophal
verlief die Schlacht am Isandlwana Berg. Am 22. Januar 1879
überrannten hier etwa 20.000 Zulu-Krieger das Lager der British
Army. Es kam zu einem fürchterlichen Gemetzel. Rund 2.000
britische Soldaten wurden innerhalb weniger Stunden von den
Zulus grausam niedergemetzelt. Von diesem Sieg wird heute von
den Zulus noch mit glänzenden Augen erzählt.
Der
Anglo-Zulu Krieg endete 1887 jedoch mit dem endgültigen Sieg der
Briten. Sie vereinten KwaZulu mit Natal (heute KwaZulu-Natal),
wobei die Grenze im Norden vom Tugela River gebildet wurde.
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1886 trat ein
äußerst entscheidendes Ereignis ein: am Witwatersrand wurden die
großen Goldlagerstätten entdeckt, welche ein ungeahntes
Wirtschaftswachstum nach sich zogen.
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In der langsam immer
mehr antibritisch ausgerichteten Politik des Landes kam es immer
mehr zu Eskalationen zwischen Buren und Briten. Am 2. Januar 1896
wurde Cecil Rhodes , der damalige Premier der Kapkolonie von Burenkommandos gefangen genommen und mußte zurücktreten. Paul Kruger
ging aus diesen Streitigkeiten als Sieger hervor. Die Politik nahm
nun noch stärkere antibritische Formen an. Am 11. Oktober 1899 brach
sodann offiziell der Krieg, der so genannte "Burenkrieg"
zwischen der Burenseite und der britischen Seite aus. Dieser
sollte den endgültigen Untergang der Burenrepubliken zur Folge
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Paul Kruger
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